Was ist caput medusae?

Caput Medusae

Caput Medusae (lat. "Haupt der Medusa") bezeichnet das klinische Bild von deutlich erweiterten und geschlängelten, bläulich schimmernden Hautvenen, die strahlenförmig um den Nabel herum verlaufen. Es erinnert optisch an die Schlangenhaare der griechischen Sagengestalt Medusa.

Ursachen:

Die Hauptursache für Caput Medusae ist die portale%20Hypertension, d.h. ein erhöhter Druck im Pfortadersystem. Dieser erhöhte Druck führt zu einer Umleitung des Blutes über kollaterale Gefäße, um den blockierten Blutfluss durch die Leber zu umgehen. Diese Kollateralen können sich als Caput Medusae manifestieren.

Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Leberzirrhose: Eine häufige Ursache der portalen Hypertension.
  • Pfortaderthrombose: Ein Blutgerinnsel in der Pfortader.
  • Budd-Chiari-Syndrom: Eine Verstopfung der Lebervenen.
  • In seltenen Fällen: Vena-cava-superior-Syndrom.

Pathophysiologie:

Bei portaler%20Hypertension kommt es zu einer Störung des Blutflusses durch die Leber. Das Blut aus den Bauchorganen (Magen, Darm, Milz, Pankreas) wird normalerweise über die Pfortader zur Leber transportiert. Ist dieser Fluss behindert, staut sich das Blut und sucht sich andere Wege, um in den systemischen Kreislauf zu gelangen. Diese Umgehungskreisläufe (Kollateralen) können sich an verschiedenen Stellen entwickeln, unter anderem um den Nabel herum. Die Venen dieser Kollateralen weiten sich aufgrund des erhöhten Blutvolumens und werden als Caput Medusae sichtbar.

Diagnostik:

  • Körperliche Untersuchung: Die Diagnose wird meist klinisch durch die typische Anordnung der erweiterten Venen gestellt.
  • Ultraschall (Sonographie): Zur Beurteilung der Leber und der Pfortader. Doppler-Sonographie kann den Blutfluss in den Gefäßen darstellen.
  • CT- oder MRT-Untersuchung: Zur weiteren Abklärung der Ursache der portalen Hypertension.
  • Leberbiopsie: Kann zur Diagnose einer Leberzirrhose erforderlich sein.

Therapie:

Die Behandlung von Caput Medusae zielt in erster Linie auf die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache, insbesondere der portalen%20Hypertension. Dies kann beinhalten:

  • Medikamentöse Therapie: Zur Senkung des Pfortaderdrucks.
  • Endoskopische Behandlung: Varizenligatur oder Sklerosierung von Ösophagusvarizen (Krampfadern in der Speiseröhre), die häufig begleitend auftreten.
  • TIPS (Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt): Ein künstlicher Kurzschluss zwischen der Pfortader und einer Lebervene, um den Druck im Pfortadersystem zu senken.
  • In schweren Fällen: Lebertransplantation.

Prognose:

Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Lebererkrankung ab.

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